Sonntag, 4. Juli 2010
Public viewing im Regen
Es sollte ein heißer Tag werden und wir wollten uns am Eigelstein, trotz anderweitiger Offerten ein schattiges Plätzchen suchen. Ich hatte vorsorglich, zwei kleine Flaschen Mineralwasser eingepackt und trug ein hauchdünnes etwas von einem Oberteil. Nur die Sonnencreme hatte ich vergessen. Endlich kam meine, Fankette zum Einsatz, ich hatte sie dezent an meine Tasche gebunden und wollte so mit meiner Freundin das “Deutschlandspiel” verfolgen.
Auf dem Weg dort hin, wir hatten uns wegen der Sitzplätze schon um drei Uhr verabredet, prasselten schon dicke Regentropfen gegen die Windschutzscheibe. Ich fand einen Parkplatz und hatte zum Glück noch einen Riesenregenschirm einer berühmten Supermarktkette im Kofferraum. Ihr wisst schon die die ihren Kunden bei jedem Einkauf Fußballbildchen aushändigt. Inzwischen regnete es Bindfäden und meine Freundin hatte an einem Buchladen Schutz gesucht. Das war ein schlechtes Ohmen, wir würden sang und klanglos untergehen, diesmal würde Argentinien gewinnen.
Die Plätze seien alle reserviert teilte mir meine Freundin mit, aber da diesen Fluten auf Dauer kein Sonnenschirm stand hielt, leerte sich der Platz allmählich. Die Wirte hatten jede Menge damit zu tun die Spielübertragung ,ins Innere der Lokale zu verlegen. Die ersten Minuten des Spiels haben wir in einer Eisdiele überbrückt und ich konnte das erste mal einen Aperol Spritz probieren, der Renner des Jahre und natürlich eine italienische Erfindung. (mit unterschiedlichen Schreibweisen) Als der Regen nachgelassen hatte konnte ich für uns zwei beschirmte Plätze an der gegenüberliegenden Eisdiele ergattern. Da fiel das erste Tor und die Freude war groß.
Zeitweise kamen unsere Jungs nicht an den Ball und ich habe mir von einem jungen Mann neben mir zum xten Mal die Abseitsregel erklären lassen, als es beinahe ein Gegentor gegeben hätte . Es war richtig kuschelig mit den vielen Menschen unter dem Schirmen und zwischen durch kam das Gewitter näher und forderte unsere Aufmerksamkeit. Irgendwann bekam das Spiel dann Tempo und der arme Diego tat mir leid. Ich finde er sieht irgendwie Mario Adorf ähnlich und ich hätte ihm ein klitzekleines Gegentor gegönnt. Als das Spiel vorbei war, war der Jubel groß, Autos fuhren hupend über die Kölner Ringe und ab und zu röhrte eine Vuvuzela. Wir haben dann den Abend noch auf dem Platz auskingen lassen und die frische Brise genossen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen