Donnerstag, 16. September 2010

Bal, Honig für die Seele



Bal, Honig für die Seele

Es gibt Bilder die prägen sich ein, die vergisst man nicht, sie sind so gewaltig und ausdrucksstark, da bedarf es keiner weiteren Erklärung.

Diese Sprache beherrscht Semih Kaplanoglu meisterhaft, er kehrt die Dramaturgie gerne um, setzt den Anfang einer Geschichte ans Ende, oder das Ende an den Anfang wie in Bal/Honig.

Bal/ Honig ist also der dritte Teil der Yusuf Trilogie, die Kindheit und eigentlich der Anfang. Der erste Teil, Yumatra /Ei erzählt die Geschichte aus Sicht eines gereiften Mannes. Der zweite Teil der Geschichte Süd/Milch, erzählt von der Loslösungsphase des jungen Mannes Yussuf, von seiner Mutter.

In seiner Heimat , der anatolischen Bergwelt, ist die Zeit stehen geblieben. Die Landschaft verschlingt Menschen und manchmal zollt sie ihren Tribut und gibt sie nicht wieder zurück.

Der etwa 6 jährige Yusuf stottert und kann selten ohne Probleme sprechen. Das gelingt ihn nur gelegentlich, in den einsamen Wäldern, wenn er mit seinem Vater, den Falken und den Esel unterwegs ist.

Warum ausgerechnet dieser Film den goldenen Bären gewonnen hat? Da passiert doch nichts, könnte man meinen!

Das besondere dieses Film , ist die Erzählweise, die ohne Worte auskommt. Durch und in den Augen eines Kindes, nutzt Kaplanoglu die Entdeckung der Langsamkeit.

Wenn im Film gesprochen wird, dann wird die Bedeutung dieser Worte manchmal erst in einer späteren Szene deutlich. Zum Beispiel als die Mutter die den Vater vermisst, der in den Bergen unterwegs ist und längst zurück sein wollte, ihren Sohn von einem Traum erzählt. Als sich dieser von seiner Mutter abwendet, hören wir noch die Sätze des Vaters an seinen Sohn. Er dürfe Träume nicht laut aussprechen und auch niemanden davon erzählen.

Es passiert also nicht viel und doch ist alles von Bedeutung, die Sprachlosigkeit die den Blick für das Wesentliche schärft. Die unausgesprochenen Worte die in der Seele des Kindes, einem späteren Dichter, schwingen. Die Langsamkeit, die hier oft in der Großaufnahme verweilt und dabei mehr erzählt als es tausend Worte vermögen.

Das nicht gesprochene Wort, ist in einer Welt in der das Wort in unseren Ohren steckt oder allzeit aus unseren kleinen rechteckigen Begleitern sprudelt, in der wir an jeder Ecke beschallt werden......macht also einen Teil der Faszination dieses Filmes aus . Wer das mag, für den ist Bal/Honig, mit seinen vielen eindringlichen Bildern, Honig für die Seele.

Sonntag, 12. September 2010

Orientalische Nacht in Köln

Orientalische Nacht in Köln

Orientalische Nacht in Köln

Orientalische Nacht in Köln

Orientalische Nacht in Köln

„Im Fastenmonat Ramadan wird jeden Abend das Fastenbrechen nach Sonnenuntergang besonders zelebriert. Höhepunkt ist der Abschluss der Fastenzeit - drei Tage wird fröhlich und festlich gefeiert. Funkhaus Europa macht es hörbar - das große Ramadan-Fest zum Ende des Fastenmonats. „

Meine Freundin liebt das Orientalische und geht gerne in exotische Restaurants und deswegen war ich schon etwas überrascht als sie mir mitteilte sie wolle sich das Rahmenprogramm zu Diwan am Rhein ansehen, weil....sie wollte unbedingt was türkisches essen.



Dem konnte geholfen werden und unter uns, auch sonst gibt es in Köln an vielen Orten die Möglichkeit mit türkischen Speisen seinen Hunger zu stillen.



Die Karten für Khaled fanden wir beide zu teuer
Diwan am Rhein



Wir sind also, an diesen herrlichen Tag an den Buden vorbei und haben uns auch von den süßen Speisen des Zuckerfestes verführen lassen.

Besonders angetan hatte es uns ein Zelt und vordem sich eine Menschentraube gebildet hatte.
Im Zelt gab es eine gemütliche Atmosphäre wie aus 1000 und einer Nacht, wer mochte konnte Wasserpfeifen rauchen und und Tee trinken, was süßes essen und ein DJ sorgte mit orientalische Musik für den richtigen Rahmen.




Meine Freundin will einen bekannten Komiker erkannt haben und wollte unbedingt ein Foto.
Das war ohne Blitz gar nicht so einfach und mit Blitz konnte man die Stimmung nicht einfangen..


Es wurde getanzt und im Zelt erlebten wir in Köln eine Orientalische Nacht und waren verzaubert von der Stimmung, die auch ohne Alkohol bombig war.


Schaut euch die Bilder an!

Samstag, 11. September 2010

Lesung im Turm


Ehrlich gesagt, das war eine lange Woche und bei der Lesung von Grasblätter, von und mit den Autoren der deutschen Übersetzung, des Gedichtbandes, das Walt Whitman vor über 100 Jahren geschrieben hat und das später bekannte Größen des kommenden Jahrhunderts durch seinen freien Stil berührt und inspiriert hat, ging es mir in erster Linie um die Location..




Hat jemand geglaubt, es sei ein Glück, geboren zu werden?
Ich beeile mich, ihm oder ihr mitzuteilen, daß es ein ebensolches (dass.....oder?)
Glück ist, zu sterben, und ich weiß es.
Ich erlebe den Tod beim Sterbenden und die Geburt beim frisch
gewaschenen Säugling, und bin nicht begrenzt zwischen
Hut und Stiefeln,
Und sichte vielerlei Dinge, nicht zwei gleich und ein jedes gut,
Die Erde ist gut und die Sterne sind gut und all ihre Begleiter
sind gut.
Ich bin keine Erde und kein Begleiter einer Erde,
Ich bin Freund und Gefährte der Menschen, alle unsterblich und
unergründlich wie ich selbst,
(Sie wissen nicht, wie unsterblich, doch ich weiß es).
Jede Art für sich und ihre eigene, für mich die meine, männlich
und weiblich,
Für mich jene, die Knaben waren und die Frauen lieben,
Für mich der Mann, der stolz ist und spürt, wie sehr es sticht,
unbeachtet zu sein,
Für mich das Liebchen und die alte Jungfer, für mich die Mütter
und die Mütter der Mütter,
Für mich Lippen, die lächelten, und Augen, die Tränen vergossen,
Für mich Kinder und die Erzeuger von Kindern.
Die Hüllen herunter! für mich seid ihr nicht schuldig, weder
schal noch abgetan“



Mich hat die schnöde Aussicht auf den Turm gelockt.
Ich wollte hoch hinaus und Fotos von oben machen.
Nun es ging nicht sehr hoch in den Turm. Wir mussten mit einem Turmzimmer in der „ersten Etage“ vorlieb nehmen. Als frühere Abonnentin von „Akzente“, kannte ich den Hansa Verlag und ahnte was auf mich zukam.


Später dann saß ich müde in der erste Reihe und lauschte den Lobpreisungen des preisgekrönten Übersetzers Jürgen Broscan über die Liebe,Lust ,Leidenschaft, den Kreislauf der Natur, des Lebens, den Gedanken des Autors wenn er auf der Wiese lag, die gleichzeitig ein Sinnbild für die Vergangenheit Zukunft und Gegenwart ist.
Seine, für damalige Verhältnisse, freizügige Lyrik, stand auf dem Index.

Wissenwertes
Es ist nicht meine Welt der Lyrik. Ich mag Enzensberger, Ausländer, Fried, Kästner....... und unbekannte Autoren.

Man konnte die Leidenschaft des Übersetzer spüren und auch das Engagement des Moderatoren des Abends „Clemens Zahn“ der als Mitglied des Agnes Lesekreises der Veranstalter des Abends
war . Der Eintritt war frei, wer wollte konnte im Anschluss was spenden.
Das Werk habe ich mir nicht gekauft . Es kostet 39.95 € . Die möchte ich für dieses Werk ebenso wenig ausgeben, wie die 85 € für den Band deutschsprachiger Gedichte, in dem mein Gedicht demnächst erscheint. Ich kenne es ja schon.

Der Übersetzer Broscan, lass zum Schluss noch ein eigenes Gedicht. Er ist(?) Mitbegründer des Poetenladens.
Darüber konnte ich in der Webseite nix finden.

Am Ende der Veranstaltung bekam Broscan von Clemens Zahn, als kleines Dankeschön noch eine JazzCD die durch Whitman inspiriert ist überreicht, die könnte mich wirklich locken ;-)!

Samstag, 4. September 2010

Rhein(ge)lesen

Rhein(ge)lesen

Rhein(ge)lesen

Rhein(ge)lesen

Rhein(ge)lesen

Rhein(ge)lesen


Rhein(ge)lesen


Ich war eben bei der Rheinlese. Ich muß am Wochenende arbeiten und deshalb kann ich das Event nur stichprobenartig besuchen. Den ersten mir möglichen Termin, habe ich verpasst und bin deshalb in die alte Goldschmiede gegangen, zu dem Schauspieler Axel Gottschick, der z.T aus Klassikern zum Thema" Liebe Lust und Liegenbleiben"las.



Das Besondere an der Veranstaltung war natürlich der Ort und ein weitere Eventort auf den man mich dort aufmerksam machte.

Der Schauspieler liest (und hat ihn wohl mit gegründet) oft im Kulturladen Zollstock.
Dort interpretiert am 22 September um 20:00 Uhr, Wieslawa Wesolowska "Ein geschenkter Tag", von Anna Gavalda.

Ich liebe solche alten Häuser, wie die Goldschmiede. Rund herum Fenster und auch drinnen gab es genug zu gucken, zu sehen und zu hören.

Irgendjemand reichte mir alsbald die Pressemappe und später zwinkerte mir auch Gerd Krebber vom WDR (ich wußte den kleinen Mann kenne ich irgend woher) zu.(Der Kameraeffekt)
Auf Fragen eines Verlages, antworte ich, ich schreibe für eine Kultur Kolumne und das ist nicht mal gelogen. Das Toilettenmädchen eines Restaurants jedoch, die mir dabei zusah wie ich durch das Fenster fotografierte, wußte sogar was ein Blog ist.


Es hat sich gelohnt dort hinzufahren. Es war ein schöner Abend

Michael Birbaek laß in der Sportsbar aus seinem Roman "Die beste kommt zum Schluss" und an dem großen Andrang seiner Leserinnen, konnte man erkennen, da wollten viele die Beste sein;-)!
Hinterher hat er signiert.



Ich bin dann gemütlich an den Verlagsauslagen vorbei und Maximilian Haschemi spielte Saxophon . Der Himmel war blau und während ich an den Frachtern der Rheinschiffer vorbei lief, dachte ich an die paar Plastikjuppies, die hier die Schiffer mit mit Eiern und Tomaten bewerfen. Die wollen am Rhein leben, aber wollen kein Rheinleben...sowas dummes!
Es war eine schöne Abendstimmung.
Beim Zusammendrücken meines Eisbechers, ist mir das Platiklöffelchen auf die Reling gefallen . Das war keine Absicht!

Dieses Foto ist mir leider mißlungen, es hätte eines der Besten werden können.



Herzliche Grüße

Zabaione

Gitarre